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Glaubensimpuls von Claudia Horn 

"Advent, Advent, ein Lichtlein brennt"

Lied: Jutta Hahn,  EG 13, Tochter Zion

 

Text: Pfarrer Johannes Misterek
Musik: Blockflötenensemble Windspiel

Text: Pfarrer Johannes Misterek, Jutta Hahn und Team
Musik: Jutta Hahn

Auf dem Weg zum Osterfrieden

Predigt zum Osterfest von Pfarrer Johannes Misterek

Die Erscheinung Jesu an Ostern
Am Abend dieses ersten Tages der Woche, als die Jünger aus Furcht vor den Juden bei verschlossenen Türen beisammen waren, kam Jesus, trat in ihre Mitte und sagte zu ihnen: Friede sei mit euch! Nach diesen Worten zeigte er ihnen seine Hände und seine Seite. Da freuten sich die Jünger, als sie den Herrn sahen. Jesus sagte noch einmal zu ihnen: Friede sei mit euch! Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch.
Johannesevangelium 20, 19-22


Liebe Gemeindemitglieder, liebe Schwestern und Brüder!
Mit Erstaunen habe ich festgestellt, wie die Worte des Osterevangeliums in unsere heutige Situation hineinsprechen. Als wären diese Worte für heute aufgeschrieben worden. Bereits das erste Wort des Osterevangeliums ist von Bedeutung:

Am Abend…
Es ist dunkel geworden. Wir genießen in diesen Frühlingstagen die Sonne. Und doch ist es wie am Abend. Ein Schatten hat sich über unsere Städte, Straßen und Herzen gelegt. Ich sehe es in den Gesichtern. Ich höre es in den verzagten Worten am Telefon, die mich im Pfarramt erreichen. Ich spüre es in meiner eigenen Sorge um Familienmitglieder. Die Angst vor Corona und den Folgen nistet sich in der Seele ein. „Eine solche Situation haben wir das letzte Mal in der Zeit nach dem Zweiten Krieg erlebt“, sagte letzte Woche eine Seniorin zu mir am Telefon. Dieses Jahr ist an Ostern alles anders.

Als die Jünger aus Furcht bei verschlossenen Türen beisammen waren…
Auch wir müssen in unseren Häusern bleiben. Wir müssen die Haustür vor den Menschen verschließen, die nicht zu unserer unmittelbaren Hausgemeinschaft gehören. Ein Land, ja die ganze Welt scheint still zu stehen. Im Stundentakt gibt es neue Meldungen zur Corona-Krise. Viele verfolgen die Entwicklung am Fernsehen, im Internet – und manche können es nicht mehr hören.
Aber interessant ist doch: Uns geht es heute nicht anders wie den Jüngern damals. Sie erkennen noch nicht, zu welcher Hoffnung sie berufen sind. Die Bibel erzählt uns, wie niemand den Auferstandenen erkennt. Sie halten ihn für einen Gärtner, für einen Fremden oder einen Geist. Ostern fängt nicht im Jubel an. Nach Ostern führt ein Weg. Und dieser beginnt am Abend, wo wir traurig und verunsichert sind. Wie soll dann die Osterfreude in unser Herz kommen?

Da kam Jesus und trat in ihre Mitte …
Wie am Osterabend bei den Jüngern sind auch unsere Türen fest verschlossen. Da kommt keiner rein und keiner raus. Geht es uns nicht manchmal genauso, dass wir uns in uns selbst zurückziehen? Augenblicke, in denen es uns schwer fällt zu glauben, dass da ein Gott ist, der uns liebt, bejaht und bedingungslos annimmt. Genau damit möchte Gott in Berührung kommen, mit den Verletzungen, die das Leben geschlagen hat. Er schenkt uns eine Medizin, die die Seele wirklich heil macht. Denn wie kaum etwas anderes zuvor offenbart doch diese Krise, dass es etwas Kostbareres gibt als materiellen Wohlstand, Ansehen und Erfolg.

… und sagte zu ihnen: Friede sei mit Euch!
Der Osterglaube hat in meinem Herzen immer stärkere Wurzeln geschlagen, als ich erkannte: Gott ist bei mir, wo ich es am wenigsten gedacht hätte. Dort, wo ich mit mir selbst unzufrieden bin, wo ich versagt habe, wo Fragen mich umtreiben. Als mir ein Arzt vor einigen Jahren eröffnete, dass ich eine Baustelle an meinem Körper habe, die mir immer wieder mal Probleme bereiten werde, da sagt er zu mir: „Wenn dieses Leiden wiederkommt, dann sagen Sie einfach dazu: Friede sei mit Dir. Dann können Sie diesen nervigen Mitbewohner besser annehmen. Er gehört jetzt zu Ihrem Leben.“ Das war ein Schlüsselerlebnis für mich, das wirklich so passiert ist, mit diesen Worten. Ich verstand, was der Arzt mir sagen wollte, und ich musste an meinen verwundeten Heiland denken.

Nach diesen Worten zeigte er ihnen seine Hände und seine Seite.
Zeigt sich ihnen Jesus mit Heiligenschein? Erkennen sie ihn daran? Oder bebt der Boden, als Jesus den Raum betritt? Nein, nein. Die Ostermedizin ist überraschend anders. Jesus zeigt seine Hände und Füße. Und da sehen sie – die Wunden vom Kreuz. Der Auferstandene ist verwundet. Wir glauben nicht an einen Gott, der weit oben im Himmel thront. Gott ist da, jetzt und hier. Jede einzelne Träne, die auf dieser Welt geweint wird, ist eine Träne im Auge Gottes. Und in jedem Sterbenden sehen wir Christus am Kreuz, der seinen Atem aushaucht, um in Gottes Ewigkeit neu aufzuwachen.
Die Wunden, die Dir das Leben geschlagen hat – eine Krankheit, das Leiden am Alter, schlimme Fehler, die existentiellen Folgen dieser Coronakrise – all das hat nicht das letzte Wort. Jesu letzte Worte sind nicht: „Mein Gott, warum hast Du mich verlassen.“ Sondern: „Friede sei mit Euch.“ Das sind die Osterworte, die zum Osterjubel werden können.

Da freuten sich die Jünger, als sie den Herrn sahen.
Ich meine förmlich sehen zu können, was das für ein heilender Augenblick ist, in dem Jesus zu seinen Jüngern kommt. Mitten in der Dunkelheit leuchtet jetzt Sein Licht – das Osterlicht. Sie fühlen sich mit einem Mal verstanden und ganz geliebt. Alle Angst ist verschwunden, alles ist Liebe geworden. Menschen, die tot waren in der Hoffnung, stehen neu auf. Menschen, die eingeschlossen waren in ihre eigenen Fehler, gehen ins Freie. Menschen, die Angst hatten vor dem Sterben, entdecken, dass sie neues Leben durch Leiden und Sterben finden. Es gibt immer einen Tag danach, an dem wir Ostern feiern werden.
Ich sehe so vieles unter uns, was mir Hoffnung macht und mich rührt. Die große Hilfsbereitschaft so vieler Menschen, die „Held*innen des Alltags“, Engagierte in der Gemeinde, die nach neuen Wegen suchen, christliche Gemeinschaft am Fernsehen, im Internet, am Telefon zu feiern. Auch dieser Sondergemeindebrief zeugt von dem Wunsch vieler Menschen, verbunden zu bleiben und die Osterfreude auf vielfältige Weise zu teilen. Und ich erlebe, wie wir barmherziger miteinander umgehen. Alle sind angespannter und gereizter als sonst. Wir sind auf engem Raum beieinander. Und obwohl mehr Fehler passieren, werden Worte nicht auf die Goldwaage gelegt. Wir erleben uns als Gesellschaft und auch persönlich als verletzlich – und gestehen dies auch anderen zu.

Friede sei mit euch! Wie mich der Vater ge-sandt hat, so sende ich euch.
In all diesen Ostermenschen entdecke ich IHN wieder: Jesus, den Heiland, der sich liebevoll um die Wunden der Menschen kümmert. Seine Liebe spüre ich in der liebevollen Zuwendung meiner Mitmenschen. Öffnen wir die Augen: Der Osterfriede ist am Werk mitten unter uns. Friede sei mit Euch! Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch, sagt Jesus zu seinen Jüngern an Ostern. Wir sind genauso wie Jesus in diese Welt gesandt. Der Ostermorgen macht es offenbar: Es gibt jetzt keinen Unterschied mehr zwischen Jesus und uns, die er liebt. Wir sind Teil der Nähe und Vertrautheit, die Jesus mit dem Vater im Himmel verbindet. Wir alle haben Anteil am gleichen Leben in Gott. Wir gehören alle über alle Nationen und Religionen hinweg zu der einen Menschenfamilie.
Auch wenn ein Impfstoff gefunden sein wird, werden neue Krankheiten kommen. Noch dringender als einen Impfstoff braucht diese Welt Ostermenschen, die den Frieden Gottes in ihr eigenes Herz und zu den Menschen tragen. Das ist die wichtigste Medizin. Auch wenn wir noch ängstlich sind, auch wenn unser Glaube klein und unsere Hoffnung schwach ist – der Osterfriede erfüllt bereits unser Herz und die Osterfreude bricht sich Bahn, denn …
… der Herr ist auferstanden! Er ist wahrhaftig auferstanden. Halleluja

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Die Osterpredigt zum Download finden Sie im Gemeindebrief zum Download

Text: Prätikantin Gaby Rolle, Orgel/Gesang Jutta Hahn
Musik: Jutta Hahn

Text: Clara (10 Jahre)
Musik: Jutta Hahn

Text: Prädikantin Gaby Rolle - "Er gibt den Müden Kraft und die Schwachen macht er stark (Jesaja 40, 29)"
Orgel: Jutta Hahn

Text: Glaubensimpuls für Kinder von Prädikantin Gaby Rolle - "Gott sprach: Es ist nicht gut für den Menschen allein zu sein. Ich will ihm ein Wesen schaffen, das zu ihm passt. (1. Mose 2, 18)"
Musik: Jutta Hahn

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