EKDo GB 2020 Sonderausgabe Ostern Icon

 

Neue Wege für die Osterbotschaft
Die Sonderausgabe des Gemeindebriefs

Osterpredigt von Pfarrer Johannes Misterek

Den Text der Predigt finden Sie in der PDF-Datei des Gemeindebriefs.

Offene Kirche

Die ev. Kirche im alten Ortsteil lädt zu Ruhe und Besinnung ein. Bis einschließlich Ostermontag ist die Kirche von 10 bis 18 Uhr täglich zum stillen Gebet geöffnet. Jede und jeder ist herzlich willkommen.

Das Öffnen einer Kirche zum stillen Gebet fällt gegenwärtig nicht unter das Versammlungsverbot. Beim Besuchen der Kirche sind die Maßnahmen zum Verhalten in der Öffentlichkeit wie Mindestabstand und Kontaktsperre selbstverständlich einzuhalten. Während der Öffnungszeiten ist eine Aufsichtsperson anwesend. 

Stationenweg zum "Vater Unser"

Im Außenbereich der Kirche haben engagierte Jugendmitarbeitende einen Gebetsweg konzipiert und angelegt. Auf dem Stationenweg rund um die Kirche werden die Besucher anhand der sieben Bitten des Vaterunsers zum eigenen Gebet eingeladen und angeleitet.

Für Kinder sowie für Erwachsene gibt es einen Laufzettel mit allen Infos zu den jeweiligen Stationen. „Es hat eine ganz besondere Kraft, das Vaterunser zu beten und dabei an einen Menschen oder eine Situation zu denken und diese mit Gott in Berührung zu bringen“, erzählt Kathrin Burdenski, die den Weg mit ihrem Team gestaltet hat. Das Anliegen ist es, gerade in diesen aufwühlenden Zeiten, sich nicht entmutigen zu lassen und Sorgen und Nöte vor Gott bringen zu können. Dafür gibt es die Möglichkeit Fürbittgebete aufzuschreiben und in einen Gebetskasten einzulegen. „Wir werden im Laufe der nächsten Tage für die Anliegen der Menschen beten“, sagt Laura Kliem, die im gemeindepädagogischen Bereich mitarbeitet.

Online-Angebote: "Hör' mal!" - Der Dortelweiler Glaubensimpuls und Video zur Osternachtsfeier

Nachdem sich herausgestellt hatte, dass Gottesdienste nicht mehr stattfinden dürfen, ist die Kirchengemeinde schnell neue Wege gegangen. Es fanden sich Engagierte zusammen, die den gleichen Gedanken hatten: Wir wollen irgendwie eine Andacht für alle möglich machen. Daraus ist „Hör' mal! – der Dortelweiler Glaubensimpuls“ entstanden. Mittlerweile gibt es auch einen Glaubensimpuls für Kinder, der immer mittwochs erscheint. Die Homepage der Kirchengemeinde www.ev-dortelweil-kirche.de ist die Plattform für diese andere Form der Andacht: Zwar räumlich getrennt, aber dennoch verbunden im gemeinsamen Gebet. Zu jedem der kommenden Feiertage wird es einen Glaubensimpuls geben.

Diese liegen auch in der Kirche als Texte bereit und können mitgenommen werden.

Für den Ostersonntag hat das Team ein Video vorbereitet, das auch auf der Homepage angeschaut werden kann.

Wie in der  Osternachtsfeier kann man erleben, wie der Altar vorbereitet, das Osterevangelium verlesen und die Osterkerze entzündet wird. Anschließend spricht Pfarrer Misterek über den Osterglauben als beste Medizin der Welt.

Osterlicht aus der Kirche mitnehmen

Für den Ostersonntag werden kleine Osternachtskerzen vorbereitet. Es ergeht die Einladung an die Gemeinde, im Laufe des Ostersonntags von 10-18 Uhr vorbeizukommen und diese an der Osterkerze zu entzünden. Ein selbst mitgebrachter Windschutz bietet die Möglichkeit, das Osterlicht mitzunehmen, damit es auch zuhause leuchtet.

Angebote für Kinder

Auch für Kinder und Familien hat sich die Gemeinde einiges einfallen lassen. Unter dem Motto „Wir denken an Euch“ sind alle Kinder eingeladen, Bilder für die Dortelweiler Senior*innen zu malen. Die Menschen in den Altenheimen sind aufgrund des Besuchsverbotes besonders einsam. An der Kirche und am Gemeindehaus ARCHE sind Briefkästen angebracht, in die die Bilder eingeworfen werden können. Ein Team engagierter Mütter, die sonst den Familiengottesdienst gestalten, freut sich, wenn jede*r Bewohner*in mindestens ein Bild und so ein wenig Osterfreude geschenkt bekommt. Die Leerung der Briefkästen findet am Karsamstag um 14 Uhr statt. Die Übergabe organisiert das AGO-Seniorenheim für die Ostertage.

Zudem sind alle Kinder eingeladen, kleine, am besten eierförmige Steine, zu sammeln, bunt zu bemalen und zu verstecken. Das kann vor der eigenen Haustür sein, in der Nachbarschaft und in ganz Bad Vilbel. Wer dann auf einem Osterspaziergang unterwegs ist, wird sicher staunen, wie viele „Ostereier“ dort versteckt sind. Zu dieser Aktion „Vilbelei“ laden alle ev. Gemeinden in Bad Vilbel gemeinsam ein. 

Das Ökumenische Sorgennetz

Das „Ökumenische Sorgennetz Dortelweil“ organisiert auch in der Osterzeit und darüber hinaus Einkaufshilfen und telefonische Gesprächsangebote. Mittlerweile haben sich über 60 Helfer*innen in diesem Netzwerk zusammengeschlossen. Bei einem Hilfebedarf wenden Sie sich bitte an: 0178-4107880 oder Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!. Wenn Sie mithelfen möchten, schreiben Sie einfach eine WhatsApp-Nachricht an: 0178-4107880. „Die große Hilfsbereitschaft, die wir in diesen Tagen der Krise erleben, berührt mich immer wieder neu“, sagt Kirchenvorsteherin Tamara Mews, die die Initiative angeschoben hat.

Glockenläuten in der Karwoche und an den Osterfeiertagen

Gerade in der Zeit der Kontaktsperre will die Kirchengemeinde ein hörbares Zeichen der Gemeinschaft, des gegenseitigen Trosts und der Ermutigung in der Öffentlichkeit setzen. Wenn um 19.30 Uhr die Glocken läuten, sieht man bereits viele Kerzen in den Fenstern. Jetzt in den Kar- und Ostertagen lädt der Kirchenvorstand besonders dazu ein, an den Weg Jesu zu denken, der durch Leiden und Sterben in ein neues Leben bei Gott geführt hat, wenn die Glocken am Palmsonntag, Gründonnerstag, Karfreitag und Ostersonntag läuten. Alle sind eingeladen, in dieser Zeit auch eine Kerze ins Fenster zu stellen: Gründonnerstag: 19.30 Uhr, zur Erinnerung an das letzte Abendmahl; Karfreitag: 15.00 Uhr zur Todesstunde Jesu Christi; Ostersonntag: 7 Uhr und 12 Uhr, Festgeläut zur Auferstehung

Seelsorge-Angebot

Für seelsorgerliche Gespräche steht Pfarrer Johannes Misterek zur Verfügung (06101-2255).

Er berichtet, wie er seit Beginn der Krise viel Zeit am Telefon verbringt:

„Diese Krise trifft uns alle sehr unterschiedlich. Vielen hilft es, darüber zu sprechen. Im Reden entsteht oft ein neues Verständnis für die eigene Situation. Die existentiellen Sorgen der Menschen bewegen mich. Und ich bin erstaunt, wie viele gerade jetzt offen für den Glauben sind und nach Halt und Orientierung suchen. Manchmal beten wir auch zusammen am Telefon. Das sind dann Augenblicke besonderer Nähe.“